Der Tag beginnt.
Ich fühle nicht viel.
Das was ich fühle lässt sich schnell beschreiben: Erschöpfung.
Erschöpft von dem zulangen abendlichen Schreiben, von dem ewigen Input sinnloser Information, von dem nicht zur Ruhe kommen, da immer irgendwas ist. Vorallem aber von dem Nachdenken.
Nachdenken über alles. Darüber warum wir sind, wie wir sind. Warum wir tun, was wir tun. Warum geschieht, was geschieht.
Es ist jeden Abend so.
Ich stelle Paradigmen auf, die lediglich Trugschlüsse sind. Sie entstehen nur, weil ich sie zwinge zu entstehen. Damit ich Ruhe finde.
Oft Tage, manchmal Monate, selten auch Jahre, brauch ich um zu erkennen, dass sie falsch waren.
So dachte ich eine lange Zeit, dass die Liebe alles erklärt.
Aus ihr entsteht das neue Leben, nur sie erhällt das Leben am Leben. Das ist Fakt.
Aber wieso muss sie enttäuschen?
Wieso ist es immer so, dass am Ende einer der Liebenden enttäuscht ist, enttäuscht sein muss?
Ihr seht, sie kann nicht Lösung des Problems sein, denn sie ist unvollkommen. Unvollkommen ab dem Moment, wo sie nicht mehr gegenwärtig ist.
Es muss also eine andere Lösung geben. Eine, die immer zäht, die immer Antworten liefert.
Frage ich einen Wissenschaftler, nach dem Sinn, antwortet dieser "Evolution, Überlebenstrieb, Sexualtrieb".
Und ich gebe ihm Recht, aber Frage ich ihn nach der Ursache, so weiß er keine Antwort.
Es gibt keinen Sinn des Lebens. Noch weniger einen Sinn des Individuums.
Wir bilden uns nur ein, eben diesen zu haben. Um nicht verrückt zu werden, um nicht depressiv zu werden.
Die einen finden diese Einbildung in der Religion, frei nach dem Motto "Der da oben wird schon wissen, was er tut". Sie umgehen also die Frage nach dem Sinn mit einer Antwort, die alles offen lässt. Sie sagen "Es ist so, weil es so sein soll.". Und sie sind zufrieden damit.
Beneidenswert, nicht?
Ich für meinen Teil glaube nicht an Gott, es ist mir egal ob er existiert oder nicht. Ich glaube nur an das, was ich sehe.
Und im Moment sehe ich mich im Spiegel.
Morgens. Erschöpft.
Aber ich sehe mich genauso Abends im Spiegel.
Zufrieden. Verstanden. Lächelnd. Danke dafür.
So far,
euer Flo. (ich wollte "So far," schon immer mal bringen. Tut mir leid dafür :))
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